Am 10.12.2016, am Tag der Menschenrechte war der letzte von 3 Workshoptagen, den die Adalbert-Raps-Stiftung in Kulmbach kostenfrei für alle Interessierten angeboten hat – AVALON war mit dabei von 9.00 bis 16.00 Uhr. Alle TeilnehmerInnen haben sehr persönliche Erfahrungen zum Thema „Diskriminierung“ machen können, egal, ob sie im Feld der „Mitkrieger“, die tatkräftig oder schweigend den Diskriminierungsanführer (Trainer Jürgen Schlicher) unterstützt haben, oder, ob sie bei den „Diskriminierten“ waren.
Die Dimensionen von Diskriminierung in unserem richtigen Leben konnte sehr bewusst wahrgenommen, die Gedanken und Gefühle waren real, obwohl wir in unserem Workshopumfeld eigentlich einen geschützten Raum hatten. Der Mechanismus von Diskriminierung und was jeder dagegen tun kann, der sich im Umfeld des manipulativen Anstifters befindet, waren erstaunlich, die Diskriminierten selbst hingegen haben in dem Moment wenig Chance. Der Wille, Abläufe sensibilisierter im Alltag zu betrachten, wurde in jedem Fall bei allen TeilnehmerInnen gestärkt.
An Diskriminierung kann man sich nicht gewöhnen, man kann lernen die Mechanismen besser zu verstehen, oder mit den persönlichen Auswirkungen besser zurechtzukommen, mehr aber nicht.
Die Diskriminierten sehen die Bevorzugung der Privilegierten, die Privilegierten ihrerseits aber nicht die Bevorzugung, die ihnen zugute kommt.
Die Absicht ist egal, die Wirkung ist entscheidend!
Nach heutigem Wissen liegt die Basis jeglicher Diskriminierung im Adultismus, (der Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen auf Grundlage eines bestehenden Ungleichgewichts zwischen Erwachsenen und Kindern/Jugendlichen. Die bestehende Machtungleichheit zwischen Kindern und Erwachsenen ist ein Phänomen der Alltagsdiskriminierung: häufig stellen sich Erwachsene über Kinder und behandeln sie auf eine Weise, die unter Umständen dem Alter des Kindes nicht gerecht wird und aus Bequemlichkeit und Dominanz der Erwachsenen resultiert. Quelle Definition: Gender Institut Bremen).
Empowerment-Workshops (Stärkung der Menschen eigenmächtig, selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu handeln) für Zielgruppen in der freien Wirtschaft, oder an Schulen oder als allgemein zugängliches Angebot helfen, Diskriminierung anzugehen.
Eine Auswertung und Nachbesprechung unseres Workshops wird es im Januar geben, Avalon wird darüber weiter berichten.
Eine zehnte Klasse am Caspar-Vischer-Gymnasium in Kulmbach hat ebenso in dieser Woche teilgenommen. Der Trainer war völlig überrascht über das Verhalten der Jugendlichen, die die Diskriminierungsstrategie des Trainers ausgehebelt haben! Hierzu gab es einen Artikel in der Bayerischen Rundschau.
Unser persönlicher Dank geht an Jürgen Schlicher, der uns heute viele Erfahrungen und neue Blickwinkel mit auf den Weg gegeben hat und im wahren Leben ein sehr sympathischer und vertrauenswürdiger Mensch ist und an die Adalbert-Raps-Stiftung, die dieses Angebot für jeden Interessierten zugänglich gemacht und auch für gutes Essen und Getränke gesorgt hat.